Für ein Modellbauprojekt in einem größeren Maßstab wird ein größerer Wassertank benötigt. Dabei fiel die Wahl auf einen IBC-Tank. Diese Tanks erfreuen sich großer Beliebtheit und sind dadurch auch weit verbreitet.
Die aus Kunststoff (Polyethylen) bestehenden IBC-Tanks (sogenannte IBC-Blase) besitzen an der Oberseite eine große Einfüllöffnung, welche mit einem Schraubdeckel verschlossen ist. In der Regel stehen die Behälter auf einer Holzpalette und sind von einer Gitterbox umgeben. Im unteren Bereich des Behälters verfügen sie über eine Auslaufarmatur zur Wasserentnahme.
Der 3D-Druck
Im Internet auf einer der gängigen Plattformen für den 3D-Druck finden sich solche IBC-Tanks als druckbare STL-Datei.
Nachdem das ursprüngliche Projekt mit PLA-Filament gedruckt war, kam die Frage auf; „Lässt sich solch ein IBC-Tank auch im Maßstab 1:87 anfertigen?“
Dass es hierbei mit dem FDM (Filament-Druck) nicht möglich sein wird, war von Anfang an klar. Als Alternative blieb somit der SLA-Druck, also das Drucken mit Resin. Als Hauptproblem ist die Gitterbox anzusehen, welche aus Stäben besteht die in 1:87 nur einen Durchmesser von 0,3 mm aufweisen. Die aus dem Internet heruntergeladene STL-Dateien wurden im Slicer (Druckprogramm) verkleinert und auf die notwendigen Maße für das Vorhaben herunter gerechnet.
Der Druck des Tanks, der Palette und des Deckels stellen keinerlei Probleme dar.
Bei der Gitterbox für den IBC-Tank sah es etwas anders aus, hier sind meist einige Druckversuche mit unterschiedlicher Anordnung von Supportstrukturen erforderlich, bis die perfekte Gitterbox gedruckt ist.
Nachdem alle Teile des Wassertanks gedruckt sind erfolgt die Passprobe. Und plötzlich stellt sich die Frage, was mache ich nun damit.
Ein Kleindiorama - Die Idee
In den letzten heißen Sommermonaten wurden viele Straßenbäume in der Stadt durch Mitarbeiter des städtischen Bauhofs mit Wasser versorgt. Neben den Bäumen kamen auch Blumenkübel und Rabatten in den Genuss des helfenden Nass.
Nach diesem gedanklichen Rückblick war klar, wie der Wassertank in Szene gesetzt werden wird – in einem Kleindiorama „Gießen eines Straßenbaumes“.
Auf der Ladefläche eines Kommunalfahrzeuges ist der richtige Platz für den gedruckten IBC-Wassertank!
Bau des Dioramas – Step by Step
Alle wichtigen Bauinformationen, Tipps und Tricks finden sich in den jeweiligen Bildbeschreibungen.
Wasserbehälter im 3D-Druck
Auslöser für den Bau des Dioramas war der Druck dieses IBC-Tanks im Maßstab 1:87 der im Druck super detailreich ausgeführt wurde und danach eine Verwendung suche.
Damit es auf der Pritsche des Kommunalfahrzeuges nicht so leer aussieht, werden neben dem IBC-Tank noch eine Werkzeugkiste und ein Schutzgitter fürs Führerhaus gedruckt. Später kommt dann noch ein Wasserschlauch hinzu.
Farbgebung
Die metallenen Bauteile zur Ausgestaltung der Ladepritsche wie beispielsweise das Gitter für den IBC-Tank werden mit der Airbrushpistole silberfarben lackiert, bevor sie am Modell montiert werden.
Spanngurte für den Tank
Im nächsten Bauschritt wurden die Spanngurte, welche mittels TPU-Filament (flexibler synthetischer Kunststoff) hergestellt wurden, an der Gitterbox befestigt wurden.
Verfeinern des Modellautos
Der Unterbau der Pritsche muss etwas gekürzt werden, damit die geöffnete Heckklappe Platz findet. Mit einer kleinen Modellbau-Kreissäge ist die Arbeit in kurzer Zeit erledigt.
Das Stadtwappen wurde wie beim Vorbild auf die beiden vorderen Türen sowie auf der Motorhaube platziert und anschließend mit „Mr. Mark Softer“ zur finalen Fixierung überstrichen.
Die "Flaniermeile" entsteht
Als nächstes steht der Belag der Fahrbahn zur Bau an, welcher in unserer Fußgängerzone ausschließlich aus Kopfsteinpflaster besteht. Eine Platte und einzelne Steine solch eines Pflaster finden ich auf einer Plattform für 3D-Druck Modelle im Internet. Beides wurde für die Dioramen-Platte verwendet.
Alternativ lassen sich Kunststoffplatten mit Pflastersteinstruktur beispielsweise von Auhagen oder keramische Pflastersteine (Flexyway) von Juweela einsetzen.
Kolorierung der Flaniermeile
Die Kolorierung der Gehwegplatten und des Kopfsteinpflasters erfolgt mit Acryl-Modellbaufarben. Diese werden in verschiedenen Farbtönen und mit unterschiedlichen Maltechniken aufgebracht. Zudem werden noch mit einer Spitze mit feiner Nadel oder einen feinen Kanülenspitze die Fugen des Kopfsteinpflasters mit verdünnter „Wash-Farbe“ nachgezogen.
Der städtische Angestellte
Für die Erstellung des Wasserschlauches musste der Filament-Drucker herhalten. Hier wurde flexibles Filament (TPU) erhitzt und nur durch die Düse gedrückt um den gewünschten Wasserschlauch zu erhalten.
Der Mitarbeiter des Bauhofes der Stadt wird aus vier weißen Preiser-Figuren (Körper, Arme und Kopf) zusammengestellt, bemalt und mit dem Wasserschlauch versehen. Am Ende des Wasserschlauches wird ein kleines Aluröhrchen geklebt und das „Wasser“ aus transparentem Nähgarn hier eingefügt.
Der Baum bekommt Wasser
Der städtische Mitarbeiter bei seiner Arbeit der Baumbewässerung. Die nasse Erde unter dem Baum ist mit Modellwasser dargestellt. Auch ein Tropfen des Modellwassers entlang des Wasserstrahls gibt diesem ein noch realistisches Aussehen.
Eingesetzte Materialien
Herpa
MAN TGE Doppelkabine mit Pritsche, kommunalorange - Best. Nr.: 093453
Figuren
Passanten von Preiser, Unbemalte Figuren
Decal Film
ACT - Air-Color-Technik
Farben
Acryl-Modellbaufarben